Gerhard Huber Interview

Interview mit Gerhard Huber

16.12.2024

23 Jahre easystaff – eine Erfolgsgeschichte voller Leidenschaft, Teamgeist und Innovation!
Wir haben unseren CEO Gerhard Huber zum Gespräch gebeten, um einen Blick hinter die Kulissen von easystaff zu werfen. 
Im Interview teilt Gerhard spannende Einblicke in die Gründung des Unternehmens, die größten Herausforderungen, die Highlights der letzten 23 Jahre und wie easystaff heute die moderne Arbeitswelt 2.0 prägt. 
Neugierig geworden? Lest jetzt das ganze Interview und taucht ein in die Welt von easystaff! 

Gerhard Huber easystaff

Interviewer: Lieber Gerhard, 23 Jahre easystaff! Eine stolze Zahl. Was macht easystaff genau und wie kam die Idee zur Gründung des Unternehmens?

Gerhard Huber: easystaff ist der modernste Personaldienstleister. Wir vermitteln Arbeitskräfte, vor allem „short term“ – mittels unserer App - in vielen Bereichen, ursprünglich aus dem Sales kommend. In den letzten 23 Jahren haben wir uns stark weiterentwickelt, sind wir doch heute 100 Mitarbeiter an 6 Standorten österreichweit, die mittels unserer App (easystaff Manager), mehrere tausend easystaffer „steuern“. Von der Messehostess, über VIP-Shuttle, vom Kostümpromoter zum Merchandiser, vom Security zum Servicemitarbeiter in Hotels, oder vom Helping Hand bis hin zu kaufmännischen Bürokräften, geht nicht „gibt’s nicht“ und das kurzfristig mit einem Lächeln ;-) Wir sind mit unseren Angeboten schnell, unkompliziert, budgetär überschaubar und die Leute sind korrekt angestellt – am Puls der Zeit „Arbeiten 2.0“

Die Idee zur Gründung des Unternehmens kam durch eine zufällige Begegnung mit einem ehemaligen Schulkollegen und einem Freund von uns. Nachdem der Abend etwas heiterer wurde, kamen wir ins Gespräch. Ursprünglich kam die Idee dadurch, dass unser Freund mit einigen Menschen zum Nürburgring fahren wollte und nicht wusste, wie er die Zeitaufzeichnungen erfassen soll. Mein Bruder hat ihm dann eine Liste gebaut, die dann eigentlich der Ursprung für die Gründung von easystaff war. Die Zündung des Unternehmens war dann ein Projekt von Sony Austria, wo es um eine Promotion mit über 100 Mitarbeiter ging. Das war im November 2001.

Interviewer: Dein Team bei easystaff besteht zu großen Teilen aus jungen Projektleiterinnen und Projektleitern. Gibt es hier nicht manchmal auch Verständigungsschwierigkeiten?

Gerhard Huber: Eine sehr interessante Frage. Gerade jetzt ist es so, dass wir extreme Auffassungsunterschiede und extreme Werte-Kluften merken. Ich bin größtenteils bei meinem Großvater auf einem Bauernhof aufgewachsen und ticke sozusagen noch etwas altmodisch, zuerst die Arbeit und dann die Freizeit. Die heutige Jugend sieht das alles schon ein bisschen anders. Aus meiner Sicht ist die Jugend doch sehr privilegiert und unterliegt einer sehr großen Spaßgesellschaft – alles muss Spaß und Sinn machen. Zudem ist die Leistungsbereitschaft aus meiner Sicht sehr geschwunden. Natürlich ist es dann manchmal nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden und die richtige Dosierung an den Tag zu legen. Vor allem die, die für den anderen verständlich scheint, oft versteht der Jüngere nicht, was wir „alten“ Unternehmer eigentlich von ihnen möchten.

Interviewer: Ist es schon vorgekommen, dass du das eine oder andere „Jugendwort“ nach einem Meeting gegoogelt hast?

Gerhard Huber: Soll ich das jetzt wirklich beantworten? Selbstverständlich ist das schon vorgekommen. An was ich mich erinnern kann, ist „Hashtag“. Das habe ich lange nicht verstanden was es zu bedeuten hat und wie es angewandt wird, aber ich freue mich immer, wenn ich etwas Neues lerne, auch von meinen Kindern und alles, was ich in der Firma von jungen Menschen auffasse und dann zu Hause beim Abendessen manchmal von mir gebe, sorgt oft für Gelächter. #Slaygirlypop

Interviewer: Wenn Du auf ein Projekt in den letzten 20 Jahren zurückblickst, auf welches bist Du besonders stolz?

Gerhard Huber: Also da fallen mir jetzt ad hoc 2 Projekte ein, die ich beide gerne nennen möchte: Das eine war das Projekt „Sprich mit Bob“, der Markteinführung der Billigtelefonie von A1 im Jahr 2007. Ein riesiges Projekt mit unglaublich vielen Promotoren und schon damals haben wir die Mitarbeiter vom Scheitel bis zur Sohle einheitlich eingekleidet, das war mit ein paar hundert Menschen und fast 50 Autos eine große Herausforderung alles zu koordinieren – das war schon eine große Challenge. Natürlich waren wir sehr stolz, dass wir den Kunden A1 damals beliefern durften. Das tatsächliche Highlight ist wahrscheinlich die OSZE-Konferenz 2017 in Wien, wo wir ganz vorne am roten Teppich gestanden sind und die Außenminister ab der Ankunft vom Flughafen in die Hofburg ein paar Tage begleitet haben und wie dann die Amerikaner in die Hofburg eingefahren sind, die Scharfschützen und die Hubschrauber aufgestiegen sind und der Außenminister neben unseren Mitarbeitern mit dem easystaff Pin auf der Brust den roten Teppich an uns entlangmarschiert ist – da war ich sehr aufgeregt und stolz.

Interviewer: Was war der schwierigste bzw. herausforderndste Moment in der easystaff Story?

Gerhard Huber: Das ist eine sehr gute Frage, danke dafür. Zurückblickend auf unser Wachstum, begonnen haben wir ja zu dritt in einem Zimmer und damals haben wir uns schon gedacht, wenn jeder von uns eine Sekretärin hat, dann ist das sehr komfortabel. Damals hatten wir aber einen großen Vorteil: Jeder wusste alles, und auch als wir in ein Nachbarzimmer übersiedelt sind, wusste fast jeder alles. Heute haben wir 100 Mitarbeiter verteilt an 6 Standorten, das macht es natürlich sehr schwierig, den Spirit so zu betreiben wie zu Beginn. Vor allem die Corona Zeit war für uns sehr herausfordernd. Als der Handel, alle Events, etc. geschlossen bzw. abgesagt wurden, wusste keiner von uns genau wie es weitergeht. Wir mussten prompt reagieren, um das Unternehmen zu erhalten und daher leider auch einen Teil unserer Mitarbeiter entlassen. Das war der schlimmste Moment meines Lebens, als Teile der Familie entlassen werden mussten und wir nicht wussten, ob es überhaupt weitergeht. Jeder einzelne der Mitarbeiter ist ein Familienmitglied und das war damals sehr traurig für mich.

Interviewer: Das Thema digitale Tools ist ein großer Themenschwerpunkt in der Arbeitswelt 2.0. Welche Rolle spielen digitale Plattformen und Technologien bei easystaff?

Gerhard Huber: Wir sind ein Personaldienstleister und Arbeitskräfteüberlasser – am Ende des Tages entwickeln wir uns aber immer mehr zu einem IT-Unternehmen, weil wir völlig IT getrieben agieren. All unsere Mitarbeiter werden über unsere Tools koordiniert, eingeteilt, kontrolliert und abgerechnet. Kundendaten oder auch Projektdetails, alle Reportings bis zur Abrechnung werden über unsere Datenbank – den easystaff Manager – koordiniert. In diesem Sinne spielen die Technik, die digitale Plattform und die stetige Weiterentwicklung eine ganz zentrale Rolle bei easystaff.

Interviewer: Was unterscheidet easystaff deiner Meinung nach am stärksten von den Mitbewerbern?

Gerhard Huber: easystaff unterscheidet definitiv am stärksten, dass wir eine andere DNA haben. Ganz nach dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht“. Zudem haben wir ein 24/7 Gen, das jeder Mitarbeiter von uns im Herzen trägt. Wir liefern von heute auf morgen – oft noch am selben Tag. Unsere Anpacker-Mentalität und frei nach dem Motto wer nicht will findet Gründe, wer will findet Wege, sehen wir uns als Problemlöser - und als Dienstleister sind wir dazu bereit, unsere Arbeit zu machen, ganz egal wann und wie kurzfristig und (fast) immer mit einem Lächeln im Gesicht.

Interviewer: Gibt es neue Geschäftsfelder oder Projekte, die easystaff in naher Zukunft anstrebt?

Gerhard Huber: Natürlich, Stillstand ist nicht so unser Ding. Wir entwickeln uns stetig weiter. Wir sind gerade dabei, eine kleine Überraschung für das kommende Jahr vorzubereiten, da es ein neues Geschäftsfeld unter der easystaff Flagge geben wird. Selbstverständlich entwickeln wir auch unsere Standorte immer weiter, seit Herbst gibt es einen Standort in Innsbruck, welcher auch langsam zu pulsieren beginnt und auch eine weitere Expansion in den Süden steht im Raum. Entweder in Graz oder Klagenfurt, vermutlich eher in Graz. Die Möglichkeit des Auslandes beobachten wir auch kontinuierlich.

Interviewer: easystaff 2034 – immer noch orange?

Gerhard Huber: Selbstverständlich, warum nicht? Unsere DNA wollen wir nicht verlieren und Orange ist die Farbe des Feuers und der Leidenschaft das wollen wir maximal optimieren aber nie verlieren ;-).